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Weitergehen

  • Autorenbild: Konrad H.
    Konrad H.
  • 28. Juli 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 28. Apr.


Mehr als zweieinhalb Jahre sind es mittlerweile. Zweieinhalb Jahre, die ich nicht nur in Gedanken, vor dem Computer und auf dem Papier, sondern immer wieder meinen im Frühjahr 2022 nach langen Vorbereitungen begonnenen Weg fortsetzend, zu Fuß unterwegs bin. Kreuz und quer durch Deutschland, aber doch einer größeren Idee folgend und die Etappen stets nahtlos verbindend.

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Zweieinhalb Jahre lang hat sich in mir trotz wiederholt entgegen gebrachtem Interesse alles geweigert, mit diesem Projekt sichtbar zu werden. Zu groß waren meine Bedenken aus einem persönlichen Anliegen eine Darstellung zu machen, ein Format zu erzwingen, die mir erarbeitete Freiheit wieder in eine Form zu pressen.

Zu Fuß nahtlos mehr als eintausenddreihundert Kilometer von meiner Haustür aus zu gehen hat mich verändert. Ich bin durchlässiger geworden, gelassener, angekommener, interessierter. Nach langem Abwägen fühlt es sich inzwischen richtig an, mit diesem Blog eine wahrnehmbare Oberfläche zu schaffen. Nicht nur ich habe mich verändert, auch meine Art mit dieser Reise umzugehen ist eine andere.

Auf meinen ersten zwei Etappen begleitete jeden Schritt ein leises Kompromissgefühl. Ein Bedauern, dass mir meine Lebensumstände das vermeintlich große Abenteuer, den vielmonatigen Ausbruch, die neuntausend am Stück gelaufenen Kilometer nicht erlauben. Auf Etappe drei stehe ich nachts um vier am Rand einer Baumgruppe südlich vom Brocken. Der Herbst kündigt sich an, die Temperaturen befinden sich dem späten September zum Trotz bereits nur noch knapp über Null. Vor mir liegen im Vollmond vom Nebel durchzogene Wiesen und in den Wäldern und Lichtungen meiner unmittelbaren Umgebung sammelt sich das Rotwild lautstark zur Brunft. Die Perspektive verschiebt sich. Es ist kein Kompromiss mehr, es besteht vielmehr eine große Chance darin diese Reise in Abschnitte zu gliedern.

Die ersten zehn Etappen füllen bereits über einhundertsechzig Seiten Tagebuch, zu denen sich weitere dreihundert an Recherchen, Notizen, Skizzen, Beobachtungen und Vor- und Nachbereitungen gesellen. Wohin die Reise auch geht, dieser Blog ist ein Versuch eine komprimierte und übersichtliche Version dessen zu pflegen und einen Anlaufpunkt für all jene anzubieten, die ich unterwegs treffen durfte und die gern in Kontakt bleiben wollen. Er ist ein zweiter erster Schritt auf dieser Wanderung.

 
 
 

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